Das Nähatelier

Ein weiteres Integrationsprojekt von Obermarch mitenand

Seit über einem Jahr gibt es das Nähatelier des Begegnungsprojekts Obermarch mitenand. Manche Migrantinnen schätzen es nach dem intensiven Deutschunterricht besonders, gemeinsame Zeit mit Flicken, Nähen, Ändern verbringen zu können. Für Frauen sind nützliche Kontakte ausserhalb ihrer Familie besonders wichtig. Emanzipation ist keine Selbstverständlichkeit. Die katholische Pfarrei Schübelbach stellt den Raum zur Verfügung. Die Firma Robert Ruoss schenkt grosszügig Stoffresten. Verschiedene Sponsoren spendeten bisher fünf zum Teil ältere Nähmaschinen. Organisation und Teilnahme sind unentgeltlich und freiwillig. Nach dem Start mit Cecile Diem übernahm Eliza Kosch-Scheidt das Atelier. Inzwischen treffen sich jeweils mittwochs und samstags etliche Frauen aus Eritrea und anderen Ländern und Kulturen, nähen für sich Kissenbezüge, Bettbezüge, Blusen, Röcke, Sofaüberzüge, kleine Geschenke… Die Verständigung gelingt über das zu lernende Deutsch. Eliza Kosch-Scheidt lernte Nähen bei ihrem Emmentaler Grosi. Als Familienfrau und Ballettlehrerin suchte sie nach weiteren sinnvollen Aufgaben und geniesst die Kontakte mit den dankbaren Migrantinnen.

Der Berichterstatter musste zur Kenntnis nehmen, dass die Migrantinnen sich nicht gern fotografieren lassen und einer Veröffentlichung ihres Bildes sowieso kritisch gegenüberstehen. Deswegen steht hier Eliza für das ganze Nähatelier; und die Teilnehmerinnen versammelten sich diskret hinten links.

Eine der Frauen war in ihrer ursprünglichen Heimat Schneiderin, andere

kamen mit geringen Kenntnissen, machten aber sehr schnell grosse Fortschritte. Es ist Eliza ein Anliegen, Migrantinnen aus zerstörten Gebieten eine neue Struktur, ein wenig neue Heimat zu vermitteln. Sie liebt Reisen, fremde Völker, vor allem den Osten. Die Menschen dort und die Geflüchteten hier liegen ihr am Herzen. Sie lernt sogar arabisch. Was für ein Engagement!

Das Projekt Obermarch mitenand unterstützt das Nähatelier wie überhaupt jede Aktivität, die anerkannten Flüchtlingen hilft, sich durch Sprache, Kontakte, Spiel, Basteln und Arbeit zu integrieren.

Und – falls jemand zuhause eine noch gut brauchbare elektrische Nähmaschine besitzen sollte und sie nicht mehr benötigt, wäre Obermarch mitenand natürlich dankbar fürs Sponsoring!

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